Technologie bringt immense Chancen, aber auch Nachhaltigkeitsrisiken mit sich. Gründer und KMUs müssen diese Risiken verstehen und verantwortungsbewusst handeln. Die jüngste Veröffentlichung des Panasonic GREEN IMPACT PLAN 2024, zielt darauf ab, die CO2-Emissionen des Unternehmens bis 2030 auf nahezu null zu reduzieren und bis 2050 insgesamt 300 Millionen Tonnen an Emissionen zu vermeiden (Panasonic Newsroom Global).
Ähnlich hat Siemens in seinem Nachhaltigkeitsbericht 2023 beachtliche Fortschritte gemacht. Siemens hat seit 2019 die CO2-Emissionen in den eigenen Betrieben halbiert und ermöglicht es seinen Kunden, durch den Einsatz von Siemens-Technologien jährlich rund 190 Millionen Tonnen CO2-Emissionen zu vermeiden. Das Unternehmen investiert weiterhin stark in die Weiterbildung und nachhaltige Entwicklung seiner Mitarbeiter (Siemens Press).
Technologie treibt die moderne Welt voran und eröffnet eine Vielzahl von Chancen. Doch diese Chancen sind nicht ohne Risiken, insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit. Für Gründer und KMUs ist es entscheidend, diese Risiken zu verstehen und verantwortungsbewusst zu handeln. Wir stellen Euch ein paar Beispiele vor:
Ressourcenverbrauch und Abfall: Das Beispiel Apple
Apple ist bekannt für seine innovativen Produkte, steht aber auch in der Kritik, erhebliche Mengen an natürlichen Ressourcen zu verbrauchen. Der Abbau von seltenen Erden und Metallen für die Produktion von iPhones und MacBooks hat signifikante Umweltauswirkungen. Laut einem Bericht von The Guardian verursachte die Herstellung eines iPhones bis zu 79 Kilogramm CO2-Emissionen, wobei die meisten Emissionen aus dem Abbau und der Produktion stammen.
Wie hat Apple es gelöst? Apple hat auf diese Kritik reagiert und sich das Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Dazu gehört die Verwendung von recycelten Materialien und die Investition in erneuerbare Energien. Für KMUs bedeutet dies, dass nachhaltige Beschaffung und Recyclingprogramme nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für das Image und die Wettbewerbsfähigkeit sein können.
CO2-Emissionen: Die Rolle von Rechenzentren
Der Betrieb von Rechenzentren ist energieintensiv und verursacht erhebliche CO2-Emissionen. Amazon Web Services (AWS), einer der größten Anbieter von Cloud-Diensten, stand unter Beschuss, weil einige seiner Rechenzentren immer noch auf fossile Brennstoffe angewiesen sind. Ein Artikel von Bloomberg zeigte auf, dass die wachsende Nachfrage nach Cloud-Computing die Umweltbelastung erheblich erhöht.
Welche Ansätze werden nun verfolgt? AWS hat daraufhin angekündigt, bis 2025 auf 100 % erneuerbare Energien umzusteigen. Für KMUs bedeutet dies, dass sie bei der Auswahl von Cloud-Diensten auf Anbieter achten sollten, die nachhaltige Praktiken unterstützen. Darüber hinaus können KMUs selbst energieeffiziente Technologien und erneuerbare Energien einsetzen, um ihre CO2-Bilanz zu verbessern.
Datenschutz und -sicherheit: Der Fall Equifax
Der Datenleak bei Equifax im Jahr 2017, bei dem persönliche Informationen von 147 Millionen Menschen kompromittiert wurden, ist ein prominentes Beispiel für die Risiken im Bereich Datenschutz und -sicherheit. Dieser Vorfall, der von The New York Times breit berichtet wurde, führte zu erheblichen finanziellen Verlusten und einem massiven Vertrauensverlust.
Warum IT-Sicherheit mehr als ein Trend ist? Equifax musste daraufhin erhebliche Investitionen in die IT-Sicherheit tätigen und umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes ergreifen. Für KMUs ist es entscheidend, robuste Sicherheitsprotokolle zu implementieren und regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter durchzuführen, um Datenschutzverletzungen zu verhindern.
Soziale Auswirkungen: Automatisierung bei Amazon
Amazon hat durch den Einsatz von Robotern und Automatisierungstechnologien erhebliche Effizienzgewinne erzielt, steht jedoch auch in der Kritik, Arbeitsplätze zu gefährden und die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern. Berichte von CNBC und The Washington Post haben auf die negativen sozialen Auswirkungen der Automatisierung bei Amazon hingewiesen, einschließlich hoher Arbeitsbelastung und geringer Arbeitsplatzsicherheit für die Mitarbeiter.
Warum Weiterbildung im Unternehmen ein strategischer Wettbewerbsvorteil ist? Amazon investiert inzwischen in Weiterbildungsprogramme und bietet seinen Mitarbeitern Möglichkeiten zur Umschulung, um sie für andere Tätigkeiten innerhalb des Unternehmens zu qualifizieren. KMUs sollten ebenfalls in die Weiterbildung und Umschulung ihrer Mitarbeiter investieren, um die negativen sozialen Auswirkungen der Automatisierung abzufedern.
Elektronische Abfälle (E-Waste): Das Beispiel Dell
Dell ist ein weiteres Beispiel für ein Unternehmen, das mit dem Problem der elektronischen Abfälle konfrontiert ist. Laut einem Bericht von Forbes hat Dell eine umfassende Recyclinginitiative gestartet, um die Menge an Elektronikmüll zu reduzieren und gleichzeitig wertvolle Materialien zurückzugewinnen.
Weshalb es manchmal klug ist mehr zu tun, als das Gesetz verlangt? Dell hat Rücknahmeprogramme für alte Geräte eingeführt und arbeitet an Designs, die die Wiederverwertung erleichtern. KMUs können von solchen Initiativen lernen und eigene Recyclingprogramme implementieren sowie Produkte entwickeln, die einfacher zu recyceln sind.
Vielfältige Risiken mit vielfältigen Lösungen
Wir wissen alle – Technologien bieten enormes Potenzial, ABER sie bringen auch erhebliche Nachhaltigkeitsrisiken mit sich. Die Beispiele von Apple, AWS, Equifax, Amazon und Dell zeigen, dass selbst große Unternehmen mit diesen Herausforderungen zu kämpfen haben und aktiv Lösungen entwickeln. Für Gründer und KMUs ist es entscheidend, von diesen Beispielen zu lernen und nachhaltige Praktiken in ihre Geschäftsmodelle zu integrieren. Indem sie proaktiv handeln, können sie nicht nur ihre Umweltbilanz verbessern, sondern auch langfristig wettbewerbsfähig bleiben und das Vertrauen ihrer Kunden und Partner stärken.