Der Umweltschutz ist nicht nur eine lokale, sondern eine globale Herausforderung, die innovative Technologien und gemeinsames Engagement erfordert. Die deutsche Exportinitiative Umweltschutz (EXI) wurde ins Leben gerufen, um deutsche Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre umweltfreundlichen Technologien und Dienstleistungen international bekannt zu machen. Dieser Beitrag bietet eine umfassende Betrachtung der Initiative, ihrer Ziele, der Voraussetzungen für die Teilnahme sowie der konkreten Schritte zur Antragstellung.


Hintergrund und Ziele der Exportinitiative Umweltschutz

Die Exportinitiative Umweltschutz ist ein Programm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Sie verfolgt das Ziel, Umwelttechnologien „made in Germany“ weltweit zu verbreiten und damit einen Beitrag zu globalen Umwelt- und Klimazielen zu leisten. Deutschland genießt international den Ruf als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und Innovation. Diese Position soll durch die EXI gestärkt werden.

Ziele der Initiative:

  1. Unterstützung des internationalen Klimaschutzes: Durch den Export innovativer Umwelttechnologien sollen die Treibhausgasemissionen weltweit reduziert werden.
  2. Markterschließung für Unternehmen: Deutsche Unternehmen erhalten Unterstützung beim Einstieg in neue, oft komplexe Auslandsmärkte.
  3. Aufbau „grüner“ Infrastrukturen: Die Initiative trägt dazu bei, nachhaltige Technologien in Entwicklungsländern und Schwellenländern zu implementieren.
  4. Stärkung der deutschen Wirtschaft: Der internationale Erfolg nachhaltiger Technologien fördert Wachstum und Innovation im Inland.

Wer kann sich bewerben?

Die Exportinitiative richtet sich an eine breite Zielgruppe. Sowohl kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) als auch große Konzerne, Forschungseinrichtungen, Verbände und andere Organisationen können von der Initiative profitieren. Voraussetzung ist, dass die Projekte einen klaren Bezug zum Umweltschutz aufweisen und für den internationalen Einsatz gedacht sind.

Zielgruppen:

  • Unternehmen mit innovativen Technologien oder Dienstleistungen im Umweltbereich.
  • Forschungseinrichtungen, die praxisnahe Lösungen entwickeln.
  • Verbände und Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die Umweltprojekte in Zielmärkten unterstützen.
  • Beratungsunternehmen, die Wissenstransfer und Capacity-Building in Zielregionen organisieren.

Welche Projekte werden gefördert?

Die EXI fördert Projekte, die zur Verbreitung von Umwelttechnologien und -dienstleistungen beitragen. Dazu gehören unter anderem:

1. Markterschließung

  • Marktanalysen: Untersuchung potenzieller Zielmärkte, um strategische Entscheidungen zu erleichtern.
  • Geschäftsanbahnungen: Aufbau von Partnerschaften und Kontakten in Zielländern.

2. Pilotprojekte

  • Erprobung neuer Technologien: Demonstration der Funktionsfähigkeit in neuen Märkten.
  • Referenzprojekte: Aufbau von Vorzeigeprojekten, die als Beispiele für den erfolgreichen Einsatz von Umwelttechnologien dienen.

3. Schulungs- und Wissensprogramme

  • Trainings: Fortbildungen für Partner und Nutzer in Zielmärkten.
  • Wissenstransfer: Vermittlung von Know-how zur nachhaltigen Nutzung der Technologien.

4. Öffentlichkeitsarbeit und Marketing

  • Messeauftritte: Organisation und Finanzierung von Präsentationen auf internationalen Veranstaltungen.
  • Kommunikationskampagnen: Stärkung der Sichtbarkeit nachhaltiger Technologien im Ausland.

5. Investive Komponenten

Seit kurzem können auch Hardware, Maschinen und Anlagen, die für die Implementierung von Projekten erforderlich sind, gefördert werden. Dies macht die Initiative besonders attraktiv für Unternehmen, die innovative Produkte einbringen möchten.


Wie hoch ist die Förderung?

Die Förderung erfolgt in Form eines Zuschusses. Die genaue Höhe hängt von der Art und dem Umfang des Projekts ab und wird individuell festgelegt. Projekte mit hohem Innovationsgrad und großem Umweltpotenzial haben besonders gute Chancen auf eine umfangreiche Förderung. In der Regel werden sowohl investive als auch nicht-investive Kosten berücksichtigt.

Typische Förderquoten:

  • KMU: Bis zu 50% der Projektkosten.
  • Große Unternehmen: Bis zu 40% der Projektkosten.
  • Forschungseinrichtungen und NGOs: Oftmals höhere Förderquoten je nach Projektart.

Das Antragsverfahren im Detail

Das Verfahren ist zweistufig und gliedert sich in folgende Schritte:

1. Einreichung einer Projektskizze

Die Projektskizze ist der erste Schritt im Bewerbungsprozess. Sie umfasst 8 bis 15 Seiten und beschreibt:

  • Projektidee und Ziele: Was soll erreicht werden, und wie trägt das Projekt zum Umweltschutz bei?
  • Technologie und Innovation: Welche Technologien kommen zum Einsatz, und was unterscheidet sie von bestehenden Lösungen?
  • Marktanalyse: Darstellung des Zielmarkts und der potenziellen Kunden.
  • Zeit- und Kostenplan: Geplante Meilensteine und eine grobe Finanzplanung.

Die Projektskizze wird elektronisch eingereicht. Die genauen Fristen für die Einreichung werden auf der Website der EXI bekannt gegeben.

2. Bewertung und Einladung zum Antrag

Nach der Prüfung der Projektskizze erfolgt eine Bewertung durch das BMUV. Projekte, die die Voraussetzungen erfüllen, erhalten eine Einladung, einen formellen Förderantrag einzureichen.

3. Einreichung des formellen Förderantrags

Der formelle Antrag umfasst:

  • Detaillierte Projektplanung.
  • Finanzierungsplan mit Nachweisen.
  • Bestätigungen von Projektpartnern oder Unterstützern.

4. Genehmigung und Projektstart

Nach der Genehmigung kann das Projekt starten. Die Auszahlung der Fördermittel erfolgt in der Regel in Tranchen, abhängig von den Fortschritten im Projekt.


Wichtige Termine und Fristen

Die Ausschreibungen der Exportinitiative erfolgen in Runden. Die nächsten Fristen für 2024/2025 werden in Kürze bekannt gegeben. Interessierte sollten die Website der Initiative regelmäßig prüfen, um keine wichtigen Termine zu verpassen.

Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website der Exportinitiative Umweltschutz: https://www.exportinitiative-umweltschutz.de/foerderung/foerderrichtlinie.


Praxisbeispiele: Erfolgreiche Projekte

Die EXI hat bereits zahlreiche Projekte erfolgreich gefördert. Beispiele sind:

  • Abwasserreinigungstechnologien in Indien: Ein deutsches Unternehmen installierte innovative Anlagen zur Abwasserbehandlung in einem industriellen Cluster und schuf gleichzeitig Trainingsprogramme für lokale Ingenieure.
  • Solartechnologie in Afrika: Entwicklung von Off-Grid-Solaranlagen für ländliche Gebiete, kombiniert mit Schulungsprogrammen für lokale Partner.
  • Luftreinhaltung in China: Ein Pilotprojekt zur Minderung von Industrieemissionen durch den Einsatz deutscher Filtertechnologien.

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